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Mülltrennung

Mülltrennung

ist doch ganz einfach, oder?

Wieso sollte ich überhaupt Müll trennen, landet der nicht eh wieder in einer Tonne?

Das Glas im Glascontainer wird zu 100% recycelt und lässt sich unendlich oft wieder verwenden. Es kann beliebig oft in den Schmelzprozess zurückgeführt und zu neuen Produkten verarbeitet werden. 

Die Recyclingquote von Papier liegt in Deutschland bei 99,8%. Auch papier lässt sich sehr gut recyceln. 

Biomüll: Je nach Verfahren der Bioabfallverwertung lassen sich aus dem Abfall, der in der Biotonne landet, Energie, Wärme oder Kompost für die landwirtschaftliche Nutzung herstellen.

Aluminiumdosen lassen sich fast gänzlich ohne Qualitätsverlust recyceln. 

Beim Plastik ist es so, dass leider nur ca. 16% in Deutschland wirklich recycelt werden, der Rest wird verbrannt oder ins Ausland verschifft. Das liegt daran, dass Verpackungen oft aus verschiedene Plastiksorten bestehen, die man nicht wieder auseinander bekommt, oder sie vorher nicht richtig vom Verbraucher getrennt wurden und so aussortiert werden. Aber allemal gilt, wenn der Müll nicht vorab in der richtigen Tonne landet, ist die Chance, dass er recycelt wird, gleich viel geringer! Deshalb ist es wichtig, auf die richtige Mülltrennung zu achten und darauf, dass es möglichst aus nur einer Sorte Kunststoff mit hoher Recyclingquote besteht, dies erkennst du an den Zahlencode auf der Verpackung 

Link zu Kennzeichnungen:  (siehe Tabelle)

Leider wird auch immer noch Plastik in andere Länder exportiert, damit es dort recycelt wird. Allerdings wird dies weder überprüft, ob dies wirklich gemacht wird, noch wird hier auf die Gesundheit der Menschen mit dem Umgang von den teils giftigen Materialien, die von den Menschen teils illegal verbrannt werden, geachtet. Dabei entstehen giftige Gase und CO2, das im Plastik gespeichert ist, freigesetzt. Zudem lässt sich nicht ausschließen, dass dieser exportierte Müll zudem illegal von anderen Ländern im Meer entsorgt wird. Daher ist es ungemein wichtig, Plastikverpackungsmüll weites gehend zu vermeiden und neue umweltfreundliche Verpackungslösungen zu finden.

 

pixabay.com|sergeitokmakov
pixabay.com|sergeitokmakov

Best of - Good to know

Zuerst einmal, möchte ich euch die wichtigsten Dinge auflisten, die man am häufigsten beim Mülltrennung verpatzt.

 

Pizzakartons

Diese (vom Lieferdienst bestellten) Verpackungen sind zwar aus Pappe, dürfen aber nicht komplett in die Papiertonne! Warum nicht? Weil sie fast immer mit Fett verunreinigt sind und damit nicht recycelt werden können. Meist ist der Deckel jedoch sauber, diesen einfach abreißen und ins Altpapier, den unteren Teil in den Restmüll.

materialien trennen

Im Sortieren sind die Anlagen super, aber sie können keine Materialien voneinander trennen. Damit auch die größtmögliche Menge recycelt werden kann, bitte alle verschiedenen Materialien voneinander trennen. z.B. vom Joghurtbecher und Wurstverpackung den Deckel ab, oder das Papier vom Becher ab und in die Blaue Tonne. Auch sollten verschiedene Plastikverpackungssorten nicht ineinander gesteckt oder gestapelt werden.

aufkleber an obst

In den Biomüll darf auch nur organischer Müll. Die Aufkleber auf Bananen und Co. können den Anlagen zum Verhängnis werden, daher ab damit in den Restmüll.

hundekot & windeln

Ausscheidungen sind zwar organisch, dass heist aber nicht, dass sie in den Biomüll dürfen. Denn hier sammeln sich Bakterien und co. und zudem befinden sie sich in Plastiktüte und Kunststoffwindel (Ja - Einweg-Windeln bestehen aus Plastik). Aber in die gelbe Tonne dürfen sie auch nicht. Bitte aus hygienischen Gründen in den Restmüll damit. (Dies gilt grundsätzlich auch für Hygiene Produkte wie z.B. Tampons, Binden, Ohrstäbchen - immer in den Restmüll)

Bioplastik

Wie in meinem vorherigen Blog erwähnt, Bioplastik darf nicht in die Biotonne, da die Kompostierungsanlagen nicht darauf ausgelegt sind. Im Gegenteil, Bioplastik ist sogar sehr schädlich für die Anlagen. Auch ins Plastikrecycling dürfen sie nicht, da auch hier die Anlagen nicht dafür ausgelegt sind. Bioplastik müsste in spezielle Recyclinganlagen, von denen jedoch noch kaum welche existieren und Trennung, sowie Abtransport gesondert geregelt werden müsste.

schwarzes plastik

Schwarze Plastikverpackungen werden von dem Infrarotlicht der Sortieranlagen nicht erkannt und daher aussortiert. Obwohl die meisten Verpackungen aus HDPE, einem sehr guten recyclebarem Kunststoff hergestellt sind. Daher Finger weg von schwarzem Plastik.

kassenzettel

Weiße Kassenzettel (oder auch sowas wie Tickets), also alles, was aus Thermopapier besteht, darf nicht in den Papiermüll. Dies ist eine spezielle Art von Papier, die in den Restmüll gehört. Mittlerweile gibt es aber auch blaue Kassenzettel, diese dürfen wiederum ins Papierrecycling.

zigaretten

Zigarettenfilter bestehen aus Kunststoff und brauchen ca. 7-10 Jahre um sich zu zersetzen. Sie sind also weder biologisch abbaubar, noch kompostierbar. In ihnen befinden sich zudem über 7000 Gifte, daher nicht in die Natur, sondern in den Restmüll damit.


pixabay.com|tim22
pixabay.com|tim22

Blaue Tonne

In die Papiertonne dürfen alle Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton, die nicht durch Speisereste, Fette/Öle oder andere z.B. klebrige Flüssigkeiten verunreinigt sind. Manche Papierarten sind jedoch mit einer dünnen Plastikfolie beschichtet oder haben eingearbeitete Kunststofffasern, hier kann man den Reißtest machen (lässt sich das Papier problemlos zerreißen, darf es in die blaue Tonne. Wenn es nicht geht, oder man Plastikspuren erkennt, dann in den Restmüll)

darf rein

  • Brötchen-, Metzger- und Obsttüten aus Papier
  • Eierschachteln
  • Faltschachteln jeglicher Form
  • Füllmaterial von Versandkartons aus Papier, Pappe und Karton
  • Mehl- und Zuckertüten
  • Nudelkartons
  • Papiertragetaschen
  • Pappummantelung von Joghurtbechern u. Ä.
  • Pizzakartons (Bei denen vom Lieferdienst, bitte nur die obere Seite ohne Fettflecken)
  • Pralinenschachteln aus Papier/Pappe 
  • Briefe
  • Briefumschläge (man kann das Fenster drin lassen, besser ist es jedoch es im gelben Sack zu entsorgen)
  • Bücher 
  • Geschenkpapier (ohne Beschichtung)
  • Kataloge (Achtung: Reißtest machen)
  • Postkarten
  • Schulhefte (Ohne Hülle)
  • Werbeprospekte (Achtung: Reißtest machen)
  • Zeitschriften
  • Zeitungen
  • Blaue Kassenzettel 

darf nicht rein

  • Essensreste
  • Butterfolie
  • Fotos
  • Holzschachteln
  • Holzwolle
  • weiße Kassenbons und Kontoauszüge aus Thermopapiere
  • Benutzte Servietten, Küchen- und Papiertaschentücher & Pappteller
  • Kunststoffe (bis auf die kleinen Fenster in Briefen oder bei Nudeln)
  • Benutzte Servietten, Küchentücher & Pappteller (Restmüll)
  • Wachspapier 
  • Tapeten 
  • Tetra-Paks 
  • Geleimte Plakate 
  • Aufkleber & Post-It’s

 


Wertstoff/gelbe tonne

In die Gelbe Tonne dürfen alle Arten von Verpackungen aus Metall, Kunststoff/Plastik und anderen Verbundarten (z.B. beschichtetes Papier)

Die Inhalte sollten leer - Löffelrein - sein, sie müssen also nicht ausgespült werden. Wie oben schon erwähnt, sollte hier unbedingt darauf geachtet werden, verschiedene Materialien voneinander zu trennen, um die Recyclingquote zu erhöhen.

darf rein

  • Joghurtbecher
  • Tetrapacks
  • Wurst/Käseverpackungen
  • Plastiktüten
  • Konservendosen
  • Gemüse/Obstnetze
  • Verpackungsfolien von Nudeln etc. 
  • Styroporverpackungen
  • Zahnpastatuben (oder andere Tuben z.B. von Tomatenmark)
  • Shampoo/Duschgelflaschen
  • Reinigungsmittelflaschen
  • Einwegplastikartikel (TogoBecher, Besteck, Strohhalme..) 
  • Kronkorken
  • Süßigkeiten-/Eisverpackungen
  • Einwegplastikflaschen ohne Pfand
  • Trinkbeutel/Quetschies
  • Leere Spraydosen (z.B. von Haarlack)
  • Und alles mit dem Grünen Punkt drauf
  • Plastikbeutel

 

plastikfreie alternativen

  • (Jogurt)Becher & Milch im Glas 
  • Mit Tupperdosen Käse & Wurst an der Theke kaufen
  • Wiederverwendbare Obst&Gemüsenetze 
  • Jutebeutel
  • Getränke aus Mehrwegflaschen
  • Feste Seifen
  • in Unverpacktläden/ an Unverpacktstationen einkaufen

 

darf nicht rein

  • Batterien und Akkus
  • Blechgeschirr
  • CDs und Disketten
  • Druckerpatronen
  • Einwegrasierer
  • Elektrogeräte
  • Essensreste
  • Feuerzeuge
  • Filme, DVDs und Videokassetten
  • Glüh- und Energiesparlampen
  • Gummi
  • Holzwolle
  • Hygieneartikel
  • Katzenstreu
  • Keramikprodukte
  • Kinderspielzeug
  • Klarsichthüllen
  • Klamotten
  • Kugelschreiber/Stifte
  • nicht restentleerte Verpackungen
  • Papier und Pappe
  • Papiertaschentücher
  • Pflaster, Verbandsmaterial
  • Porzellan
  • Rest- und Bioabfälle
  • Schuhe
  • Strumpfhosen
  • Styroporreste von Dämmplatten
  • Windeln
  • Werkzeuge
  • Zahnbürsten
  • Zigarettenkippen

 


Biotonne

In der Biotonne (grüne oder braune Tonne) darfst du pflanzliche und tierische Abfälle entsorgen.

 

darf rein

  • Kaffee- & Teefilter
  • Speisereste (Fisch, Wurst, Käse, Brot etc.)
  • Eierschalen
  • vertrocknete Balkonpflanzen (Achte darauf, dass in der Resterde kein Plastik ist)
  • Obst- und Gemüseabfälle
  • Papiertüten/Zeitungspapier des Biomülls
  • Milchprodukte
  • Rasenschnitt
  • Sträucher/Äste/Gartenpflanzenabfälle
  • Federn
  • Haare
  • Kleintierstreu (nur aus biologisch abbaubarem Material) einschließlich enthaltenen Exkrementen von Kleintieren
  • Holzwolle, Holzspäne, Sägespäne (nur von unbehandeltem Holz)
  • Mülltüten? Nur dafür speziell gekennzeichnete kompostierbare Biomülltüten. Besser wäre jedoch ohne Tüte und einfach den Mülleimer auswaschen oder altes Zeitungspapier/Papiertüte als Müllbeutel nutzen

 

darf nicht rein

  • Zigarettenkippen 
  • Wegwerf-Windeln oder Hundekotbeutel
  • Pappe/Papier (sollte im Altpapier recycelt werden)
  • Holzprodukte 
  • Öl & Farbreste (Sondermüll)
  • Metall & Plastik
  • Glas

 

pixabay.com|Ben Kerckx
pixabay.com|Ben Kerckx

restmüll

Hierein gehört alles, das weder wiederverwertet noch recycelt werden kann und dadurch nicht in die gelbe, grüne und blaue Tonne, im Glascontainer oder in den Sondermüll darf.

 

darf rein

  • Geschirr & Keramik
  • Binden, Tampons & Windeln
  • Taschentücher
  • Glühlampen (Energiesparlampen sind Sondermüll)
  • Spielzeug jeder Art (Wenn es noch geht, einfach weiterverschenken oder z.B. bei Ebay verkaufen)
  • Fensterglas
  • Kugelschreiber
  • Trinkgläser
  • Putzlappen
  • Kaugummis
  • Disketten (CD’s sind Sondermüll, man kann sie aber auch zum Basteln benutzen)
  • Feuerzeuge
  • beschmutzte Pappverpackungen (durch Speisereste und Fette/Öl)
  • Zigarettenkippen
  • Hundekotbeutel

 

darf nicht rein

  • Elektrogeräte 
  • Batterien
  • Plastik, Verpackungen, Papier, Glas.. also alles was in die anderen Tonnen darf und recycelt werden kann

 

pixabay.com|RitaE
pixabay.com|RitaE

glascontainer

Ausschließlich restentleerte Glasverpackungen kommen in den Glascontainer. Die Glasverpackungen sind nach den Farben Weiß, Braun und Grün zu sortieren und in die dafür vorgesehenen Container zu werfen. Nicht zuordenbare Farben, wie z. B. blaues Glas, kommen zum Grünglas. Die Deckel müssen nicht abgeschraubt werden.

darf rein

  • Getränke-Glasflaschen ohne Pfand z. B. für Wein, Sekt, Spirituosen, Essig, Öl, Milch, Frucht- und Gemüsesäfte sowie Fruchtnektare
  • Flakons aus Glas, z. B. Parfümflaschen
  • Marmeladen-, Gurken- und Senfgläser
  • sonstiges Verpackungsglas für Obst, Soßen, Suppen, Gemüse, Aufstriche etc.

 

pixabay|meineresterampe
pixabay|meineresterampe

darf nicht rein

  • Auflaufformen
  • Autolampen
  • Autoscheiben
  • Bio- und Restabfall
  • Bleiglas
  • Blumenvasen
  • Flachglas (z.B. von Fenstern)
  • Glaskeramik
  • Glaskochplatten
  • Glühbirnen
  • hitzebeständiges Glas
  • Isolierglas
  • Kaffeekannen
  • Kamin- und Ofenglas
  • Keramik
  • Leuchtstoffröhren
  • Mikrowellengeschirr
  • Monitorglas
  • Porzellangeschirr
  • Produkte und Verpackungsbestandteil aus Kunststoff
  • Spiegelglas
  • Spritzen
  • Steingutflaschen
  • Teller, Tassen
  • Trinkgläser
  • Weihnachts-/Dekokugeln

 


sondermüll

Als Sondermüll bezeichnet man schädliche Stoffe, die zum Beispiel Quecksilber enthalten und deshalb gesondert entsorgt werden müssen. Sondermüll kann aber auch explosiv, krankheitserregend, gesundheitsgefährdend, wassergefährdend oder Luft gefährdend sein.

 

was gehört dazu?

  • Leuchtstoffröhren (beim Elektrofachhändler oder einem lokalen Wertstoffhof abgeben)
  • Nagellackflaschen (Nagellackentferner/Terpentin, schütteln, giftige Flüssigkeit abfüllen in ein Marmeladeglas, sauberes Fläschchen in den Glascontainer, Deckel in den Plastikmüll, Marmeladenglas zu einer Schadstoffsammelstelle bringen)
  • Säuren (Entsorgungsunternehmen)
  • Batterien (Supermärkte, Tankstellen, Elektrofachhändler…)
  • Korken (Entsorgung an Recyclinghöfen oder bei der NABU Korkkampagne)
  • CD’s (Plastikhülle zum Wertstoffmüll, CD’s gesammelt zu Wertstoffhöfen)
  • Elektrogeräte (Elektroschrott kann man bei Händlern abgeben. Seit dem 1. Juli 2022 aber auch in großen Lebensmittelgeschäften/Discountern, die Elektroartikel verkaufen. Auch der Online-Handel ist zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet. Bei größeren Alt-Geräten erfolgt die Rücknahme im Tausch alt gegen neu. Jede Kommune hält Sammelstellen zur kostenlosen Abgabe bereit.)
  • Öle und Fette (Diese kann man sammeln und an Sammelstellen abgeben oder in Einwegplastikflaschen im Restmüll entsorgen)

 

quellen und links

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